Ankommen, Verlangsamen
Kleine Kinder haben oft Mühe, sich in einer fremden Umgebung einzufinden. So haben wir versucht,
den Weg bis ins Innere des Hauses zu gliedern, sodass bei den Kindern bei jedem Kommen und
Gehen, verschiedene Sinne angesprochen werden. Es zeigt sich, dass sie solche Abläufe sehr lieben
und es ihnen Sicherheit gibt, immer dieselben Sinneserlebnisse wie von selbst zu durchlaufen. Es
geht hierbei um Verlangsamung (auch der Eltern) sodass alle beim Ankommen auch bei sich selbst
ankommen können. Jedes Kind hat dabei seine eigenen Vorlieben.
Das Glögglitor
Das Glögglitor mit Durchgang für grosse und kleine Leute, auf der Seite die lange Gehmauer mit Steinen aus dem Rhein und Dellen, in denen sich Wasser (oder Eis) sammelt oder es steht ein Gang durch die gewundenen Wege der Blumenbeete an, wo es viele Walderdbeeren hat. Das tief gezogene Dach gibt Hülle und Geborgenheit.
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Das Durchschlüpftörchen
Das Durchschlüpftörchen in den Vorhof. Die knorrigen Holzsäulen aus dem Grabser Wald tragen die Vordächer und werden gerne berührt.

Der Streichelstein
Der Streichelstein. Die Berührung ist eine Sinnes-Erfahrung, die wiederum hilft, sich zu spüren.

Das Schiebefenster ​
Es gibt Kinder, die Mühe haben, Schwellen zu überschreiten. Das Gucken und Spielen mit dem Schiebefensterchen hilft ihnen einzutreten. Durch das Fenster sind die Kinder zu sehen und das schöne Licht der farbigen Fenster im Innern

Die Garderobe
Sie ist grosszügig mit gutem Schallschutz an der Decke. Die Lehmwände haben einen rötlichen Putz aus natürlichem Lehm. Er gibt den Kindern eine wärmende Hülle. Ab hier sind die Räume smartphonefrei. Die dicken Stroh-Lehmwände dämmen sehr gut vor Strahlung und schaffen eine viel beachtete Wohlfühl-Atmosphäre.

Der ovale Raum
Wenn alle bereit sind,versammeln sie sich im ovalen Raum für ein Morgenliedchen oder ein kleines Begrüssungsritual. Es ist ein Raum von grosser Geborgenheit. Nun sind alle angekommen und bereit für das Spielen im grossen Spielraum. Eine Bodenheizung und ein Korkboden erlauben den Kindern das Barfuss-Spiel. Die Fenster reichen bewusst nicht bis zum Boden. Dies erlaubt konzentriertes ungestörtes Spiel. Kleinste Störungen reissen manche Kinder bereits komplett aus dem so wichtigen „im- Spiel- drin- sein“.

Zum Schluss erlebt das Kind die umgekehrte Reihenfolge der Ankommens-Stationen, was wiederum sehr beruhigend wirkt: ovaler Raum (Abschiedsritual ), Garderobe, Schiebefenster, Streichelstein, Schlüpftor, Mauer, Glögglitor. Es sind diese sich wiederholenden Abläufe, welche dem Kind in unserer wirren Zeit Sicherheit geben. Es bleibt immer gleich!!
Nicht nur für die Kinder, auch für die Eltern ist die wöchentlicheWiegestube eine Zeit des Auftankens, was dann, wie sie sagen, „oft eine ganze Woche lang trägt“.
